Guter Schlaf bringt gutes Feedback fürs Hotel

Ein Hotelbett muss für alle Gäste ideal sein – ob sie nun 50 oder 110 Kilogramm schwer sind. Worauf schauen Hoteliers beim Betteneinkauf?


Am meisten Zeit verbringen uns ere Gäste im Bett.» Das sagt Jan Pyott vom Hotel Gla­cier in Grindelwald. «Eigent­lich sind wir im Schlafbusiness tätig.» Seit April 2018 führt er mit seiner Frau J ustine das Vier­Sterne­Superior­Hotel mit 28 Zimmern und Suiten und hat von Be ginn weg einen Fokus auf die Betten gelegt.

Die Matratzen haben die beiden auf ei­ genen Reisen entdeckt: «Coco­Mat» – ein Produkt eines griechischen Orthopäden. «In diesen Betten ist kein Stück Plastik oder Metall drin», sagt Jan Pyott. «‹Coco­Mat› setzt auf Schichten statt Federn.» Und auf natürliche Rohstoffe wie Pferde­haar decken oder Matten aus Algen und Naturkautschuk; der Unterbau besteht aus Eichenholz.

«Wir erhalten jeweils ein sehr gutes Feed­back von unseren Gästen», sagt Jan Pyott. Und auch das Hotelierpaar ist zufrieden: «Die Betten sind qualitativ sehr gut, sie halten länger als andere Betten.» In den luxuriöseren Zimmern stehen Betten von höherer Qualität. «Aber auch jene in den anderen Zimmern überzeugen», hält Jan Pyott fest.


Gäste als Testschläfer

Auch Stella Thanopoulos, die die Haus­wirtschaft im Hotel Dom in St. Gallen l eitet, sagt: «Schlaf trägt zum Wohl be­finden der Gäste bei, darum sind die Betten sehr wichtig.» Als das Hotel vor einigen Jahren die Matratzen wechseln wollte, stattete es mehrere Zimmer mit Mustern von möglichen Matratzen aus – und liess die Gäste testschlafen. «Die Rück mel dun­gen haben uns geholfen, eine Matratze aus­zuwählen», sagt Stella Thanopoulos, «und gleichzeitig fühlten sich die Gäste wert­geschätzt».


Auch für das La Couronne Hotel Restau­rant in Solothurn sind die Betten essen­ziell: «Leistet ein Bett nicht die Qualität, die sich ein Gast wünscht, leidet auch das Gästefeedback», sagt Natascha Lehmann, Chef de Réception. Darum sei beim Kauf nebst dem Stil und der Langlebigkeit der Betten der Komfort sehr wichtig.

Das Hotel Dom reinigt die Matratzen regel­mässig und nutzt Matratzenschoner. Es tauscht die Matratzen alle fünf bis acht Jahre aus. «Wenn wir die Rückmeldung erhalten, dass eine Matratze durchgele­gen ist, wechseln wir sie punktuell auch früher», sagt Stella Thanopoulos. Der Ent­scheid für die neuen Matratzen war offen­bar gut: «Unsere Gäste sagen oft, sie hätten sehr gut geschlafen, und fragen nach der Matratze», freut sich Stella Thanopoulos. Die Rezeption verfügt darum über alle nötigen Informationen und gibt den Fra­genden detaillierte Auskünfte über den Schweizer Matratzenhersteller und das genaue Modell.


Die eigene Matratze

Auf diesem Weg, weil sie in einem Hotel in einem seiner Betten geschlafen haben und begeistert waren, kommen auch viele Pri­vate zu Bruno Büchler. Der Gründer und Eigentümer des Unternehmens Hotelbet­ten beliefert eigentlich – wie es der Name verrät – Hotels mit Betten. Seit gut fünf Jahren hat er aber auch einen kleinen Schauraum für Privatpersonen. «Ich habe fast 100 Privatkunden beliefert, die alle im gleichen Hotel geschlafen haben; sie wollen das Bett vor einem Kauf sehen und anfas­sen, im Gegensatz zu Hoteliers.» Ein Bett von Büchler kostet rund 2000 bis 3000 Franken, «je nach Budget, zudem ist der Preis abhängig von der bestellten Menge». Sein Tipp für ein gutes Bett: «Es braucht ein stabiles Unterbett, eine gute Federkern­matratze und eine Auflage.» Die Matratze müsse so ausgelegt sein, dass sich sowohl Gäs te, die 50 Kilogramm wiegen, als auch Gäste, die 110 Kilogramm wiegen, darin wohlfühlen (bei Gästen mit geringerem oder höherem Körpergewicht sei das schwier iger). Die Matratzen von Bruno Büchler erfüllen diese Vorgaben offenbar, denn er hat eine jahrelange Stammkund­schaft: «Seit 20 Jahren verkaufe ich die glei­chen Betten und meine eigenen Matratzen; ich habe sie zusammen mit einem Ent­wickler entworfen.» Vor allem kleine und mittlere Hotels sowie Familienbetriebe im Drei­ bis Vier­Sterne­Bereich kaufen bei Büchler ein.

Die Kissen

Für Bruno Büchler ist klar: Aus hygieni­schen Gründen muss eine Matratze alle acht bis zwölf Jahre ersetzt werden. «Das Bett selbst hat zwei Matratzen­Leben.» Häufiger werden die Kissen ausgetauscht: Alle fünf bis sechs Jahre. Bruno Büchler l iefert synthetische Kissen – Allergiker wissen das zu schätzen. Seine Duvets aber sind mit Daunen gefüllt.

Das Hotel Dom in St. Gallen bietet eine Auswahl an Kissen an: Je nach Vorliebe schlafen die Gäste auf einem weichen, einem härteren oder einem harten Kissen. Das weiche Kissen ist mit Federn gefüllt, die anderen sind für Allergiker ge eignet. Diese Auswahl gibt es auch im Hotel Glacier in Grindelwald. Jan Pyott findet zudem: «Das A und O ist die Bett wäsche.» Darum habe er sich mit seiner Frau be­ wusst für Baumwolle mit einer sehr hohen Maschendichte entschieden: «Wir wollten ein feines haptisches Erlebnis.» Die Miet­wäsche wird in einer Gross wä scherei nach 250 Waschgängen aus sortiert und kontrol­liert. «Die Bettwäsche ist da mit immer sehr hochwertig.»


Einfach einsteigen

Die Gäste wollen sich in den Ferien erholen und gut schlafen. «Darum investieren wir in diesem Bereich viel», sagt Jan Pyott. «Unser Angebot steht und fällt mit dem Bett.» Was Gäste im Hotel Glacier sicher nie antreffen: Eine um 90 Grad gedrehte und in drei Schichten gefaltete Bettdecke. «Bei uns müssen die Gäste die Bettdecke nicht öffnen und umdrehen, sondern kön­nen direkt ins Bett einsteigen – wie zu Hause auch.»


www.hotel-glacier.ch

www.hoteldom.ch

www.lacouronne-solothurn.ch

www.schlafconcept.ch

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