Wenn Eltern eine Pause brauchen

Während der Ferien erholt man sich vom Arbeitsalltag. Sind Kinder mit von der Partie, sollte diese Auszeit besonders gut geplant werden. In familien- und kinderfreundlichen Hotels beispielsweise werden die schönsten Tage des Jahres zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Gemäss Duden sind Ferien «eine mehrere zusammenhängende Tage oder Wochen dauernde, der Erholung dienende und turnusmässig wiederkehrende Arbeitspause». Bestens zelebrieren lässt sich das süsse Nichtstun beispielsweise in einem hübschen Hotel. Es ist eine Form der Erholung, die auch Familien mit Kindern problemlos möglich ist, insbesondere in Beherbergungsbetrieben, die sich auf diese Zielgruppe spezialisiert haben. Allerdings sind ein paar vorgängige Abklärungen empfehlenswert, zumal sich nicht wenige Hotels wohl als familien- respektive kinderfreundlich bezeichnen, jedoch keine entsprechenden, klar deklarierten Leistungen erbringen. Auf einen Nenner gebracht: Steht das Prädikat «kinderfreundlich» auf der Fahne, muss zwingend auch das Innenleben stimmen. Das Hotel muss sich über die üblichen Standardleistungen hinaus mit einer besonders familien- und kinderfreundlichen Umgebung, Ausstattung und Atmosphäre auszeichnen.


Das Globi-Buch genügt nicht

Wer mit Kind und Kegel in die Ferien reist, hat ganz spezifische Ansprüche. Zum einen sollte der Nachwuchs selber Beschäftigung finden – oder zumindest sinnvoll beschäftigt werden. Zum anderen möchten sich die Eltern zwischendurch auch allein entspannen können und die Kinder in dieser Zeit gut aufgehoben wissen. Kinder- und familienfreundliche Hotels werden diesen Ansprüchen gerecht. Sie begeistern mit passender Infrastruktur im Haus und im Aussenbereich, attraktiven Angeboten für Gross und Klein, sensibilisierten Mitarbeitenden und adäquater Zimmereinrichtung. Etwas salopp ausgedrückt: Chicken-Nuggets und Pommes, eine Schaukel auf dem Parkplatz und das Globi-Buch im Büchergestell reichen nicht aus, um aus einem «normalen» Hotel ein familienfreundliches zu machen.


Unterschiedliche Bedürfnisse

So sieht es auch der Unternehmerverband HotellerieSuisse. Die Organisation mit Sitz in Bern zeichnet verantwortlich für die Hotelklassierung (1 bis 5 Sterne) und hat in diesem Kontext unter dem Begriff «Family & Friends» die zwei Spezialisierungskategorien «familienfreundliches Hotel» und «Top- Familienhotel» integriert. Ein Wording, das allerdings schon sehr bald in «Family Friendly» und «Family and More» geändert werde, wie HotellerieSuisse mitteilt. «Die Unterteilung wird deshalb vorgenommen, weil Familien während der verschiedenen Phasen der Kinder unterschiedliche Bedürfnisse haben», schreibt der Berufsverband weiter. Je nach Phase werde explizit eine Kinderbetreuung gesucht («Family and More») oder ganz bewusst darauf verzichtet, weil die wohlverdiente Auszeit ausschliesslich «en famille» und somit explizit ohne Betreuung verbracht werden soll («Family Friendly»). HotellerieSuisse präzisiert: «In dieser Kategorie ist eine sichere und kindergerechte Infrastruktur und ein bedürfnisgerechtes Speisen- und Getränkeangebot garantiert.» Betreuungsangebote, Animations- und Aktivitätenprogramm für Kinder der verschiedenen Altersgruppen kämen in der Kategorie «Family and More» noch zusätzlich dazu.

Für HotellerieSuisse ist entscheidend, «dass Betriebe auch dann als familienfreundlich ausgezeichnet werden können, wenn sie nicht über eine umfassende Betreuung mit den dazu nötigen Ressourcen verfügen». Gerade deshalb habe man sich auf eine Unterteilung des Themas in zwei Spezialisierungen fokussiert.


Festgelegte Kriterien

Der Verband hat die entsprechenden Mindest- und Optionalkriterien festgelegt. Die Zahl der zur Verfügung stehenden Familienwohneinheiten (Zimmer, Suiten, Appartements), die Grösse und Ausstattung des Indoor- und Outdoor-Spielbereichs, der Aufenthaltsräumlichkeiten und des Restaurationsbereichs (Kinderecken, Kindertisch usw.) sind dabei ebenso ein Thema wie die Betreuungsmöglichkeiten, die Sicherheitsvorkehrungen (z. B. Umzäunungen), die Lage des Hauses oder das passende Mahlzeitenangebot, bei dem beispielsweise deklariert wird, ob das Kindermenü regionale und saisonale Produkte beinhaltet.


Bereichernde Auszeit

Die Vermarktungsorganisation Schweiz Tourismus fasst die Vorzüge von familien- respektive kinderfreundlichen Beherbergungsbetrieben in der Schweiz treffend so zusammen: «Sie sind entlastend, weil die Eltern dank den auf Familien ausgerichteten Dienstleistungen und einer entsprechenden Infrastruktur die Möglichkeit haben, sich mal wieder Zeit für sich selbst zu nehmen. Sie sind aber auch bereichernd, denn unterhaltsame Animationsprogramme, Spiel und Spass mit anderen Kindern sorgen für entsprechende Erfahrungen der Kleinsten. Und sie sind verbindend, da ein gemeinsamer Ausflug in die Natur für unvergessliche Momente im Kreise der ganzen Familie sorgt.»










Wo der Hahn kräht

Ferien für und mit der ganzen Familie müssen nicht ausschliesslich im Hotel stattfinden. Auch in der Parahotellerie im In- und Ausland werden laufend entsprechende Angebote geschmiedet. Ein Paradebeispiel findet sich im Südtirol. Unter dem vor 25 Jahren ins Leben gerufenen Gütesiegel «Roter Hahn» des Südtiroler Bauernbundes sind Ferienwohnungen in über 1600 Bauernhöfen in Höhenlagen zwischen 200 und 1900 Metern buchbar. Angeboten wird, was das Herz begehrt, von Luxuschalets über Familienlofts bis hin zu urchigen Zimmern auf einem Hof mit Viehhaltung. Die Unterkünfte bieten sich für Familienferien geradezu an. Kinder erleben hier den Hof, die Natur, die Tiere und deren Nachwuchs mit allen Sinnen. Sie toben gefahrlos im Freien, streicheln flauschige Kätzchen und frisch geschlüpfte Küken, knuddeln tollpatschige Hundewelpen, pflücken Beeren, erleben mit etwas Glück

die ersten Hoppler junger Kaninchen und helfen beim Tränken der Kälber. Auf den authentischen und sympathischen Höfen von «Roter Hahn» wird dem Nachwuchs ganz bestimmt nie langweilig. Und gegen den Hunger servieren die Gastgeber den Kindern und natürlich auch deren Eltern Speis und Trank aus hofeigenen Produkten.


www.roterhahn.it

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